CD-Review: Toccata - Urs Güntensperger
von Nadine Schmidt, 2023
Urs Güntensperger hat mit seiner neuen CD eine sehr interessante Zusammenstellung von unterschiedlichen, ausdrucksstarken Stücken geschaffen. Am Anfang und Schluss erklingen Werke von Johann Sebastian Bach, dessen Name und Schaffen man mit dem vorliegenden Titel wohl auch sofort assoziiert. Drei weitere Werke entführen den Zuhörer in die Welt der Neuen Musik. Zwei davon stammen von Schweizer KomponistInnen: Daniel Mouton schrieb den Zyklus von 10 Tentativen für Urs Güntensperger, wovonTentativ IX und Xauf diesem Album zu hören sind (Teile I bis VIII, CD «Tentativ», 2011). Der Komponist schöpft dieKlangmöglichkeiten der Gitarre aus, Flageoletts, Pizzicati und perkussive Effekte machen sie zu einem entdeckerischen Hörerlebnis. DieTentative sowie dieToccata der Schweizer Organistin, Pianistin, Komponistin und Performancekünstlerin Margrit Schenker sind Ersteinspielungen. Mit Joan Towers Clocks ist noch eine weitere weibliche Künstlerin auf der CD präsent. Ihr Werk ist inspiriert von einer Uhr und beginnt mit regelmässigen Bässen, die Pendelschläge symbolisieren. Danach erklingt ein 9-minütiges, energetisches Accelerando, das Pendelschlag-Motiv wird immer wieder aufgegriffen. Urs Güntenspergers Spielweise ist virtuos, dynamisch, differenziert und präzise im Klang. Seine Energie und Leidenschaft für die Musik sind jederzeit spürbar. Die vollen Klänge der 10-und 13-saitigen Gitarre bieten ein wunderbares Hörerlebnis! Die CD kann man auf www.10saitig.ch bestellen.